Scham als Hüterin der Würde
Die Würde ist dann gewahrt, wenn wir in Übereinstimmung mit uns und dem, was uns wichtig ist,
leben und handeln können. Dafür müssen Bedingungen gegeben sein, die dies ermöglichen.
In der Pflege und Betreuung ist die Würde des Menschen in Gefahr, weil Grenzen im Bemühen
um Funktionalität überschritten werden und Menschen bisweilen sogar gegen ihren Willen
gepflegt werden.
Grenzen werden aber auch überschritten, wenn Pflegefachpersonen gegen ihre Überzeugungen
oder ihr Wohlergehen handeln.
Scham ist das Gefühl, das sich meldet, wenn die Würde in Gefahr gerät (Wurmser 2016).
Lernen wir diese grundlegende Emotion menschlicher Existenz zu verstehen, können wir
sie immer besser wahrnehmen: Sie offenbart sich dann als die Hüterin der Menschenwürde.
Mit ihr können wir die Würde wahren, indem wir Anerkennung, Schutz, Zugehörigkeit
und Integrität gewähren - für uns selbst und für andere.
Literatur zum Thema: Unerhörte Scham in der Pflege von Immenschuh (2020).
Inhalte:
- Was sind Würde und Scham?
- Die Notwendigkeit eines tabuisierten Gefühls
- Die Masken der Scham: Abwehrvorgänge erkennen
- Versteckte Botschaften wahrnehmen und nutzen
- Überflüssigen Scham vermeiden
- Die Würde wahrende Grundbedürfnisse (Anerkennung,
Schutz, Zugehörigkeit und Integrität) auf Pflege- undBetreuungs-
situationen anwenden
Termin: 26.10.2023 von 9.00 Uhr - 16.00 Uhr)
Dozentin:
Ulrike Bungter, Gesundheits- und Krankenschwester, Dipl.-Pädagogin, M. A.
Angewandte Ethik im Gesundheitswesen, Präventionsbeauftragte
Seminarort: Belchen Institut. Wiesentalstr. 27 a, 79540 Lörrach
Kurskosten: 180,--€